Das Milzwunder

 

Eine alte Angst überrollte mich wie eine Tsunamiwelle, kroch in jede meiner Zellen, fraß sich in meine Gedanken und Eingeweide, lähmte mich und ließ alte Erinnerungen aufsteigen. Weit entfernt von Urvertrauen in alles was geschieht.

Ich saß mit meinem Mann im Wartebereich der sonographischen Abteilung. Die Deckenbeleuchtung verbreitete kaltes Licht. Ich fror und gleichzeitig schwitzte ich. Kurz zuvor hatten wir erfahren, dass unsere jüngere, erwachsene Tochter sehr krank ist.

28 Jahre zuvor hatten wir unseren Sohn mit fünfeinhalb Wochen gehen lassen müssen. Und obwohl ich für mich den Sinn des damaligen Geschehens gefunden hatte und dafür auch sehr dankbar bin und das Geschenk darin erkennen durfte, beherrschte nun diese alte Panik mein Sein. Sie kroch in jede Zelle meines Körpers, breitete sich im ganzen Körper aus wie ein lähmendes Gift.

„Ich will nicht noch ein Kind verlieren“, schluchzte ich. Meine Nerven spielten vollkommen verrückt. Christoph nahm mich tröstend in die Arme, war jedoch selbst in seiner eigenen Angst gefangen.

Als sich die Türe des Untersuchungsraums öffnete hielten wir den Atem an. Tausend Gedanken rasten durch meinen Kopf, mein Herz raste und ich war schweißnass.

Der Chefarzt kam und setze sich zu uns.

„Ihre Tochter ist ernsthaft krank“, sagte er. „Ihre Milz ist vollkommen vereitert und sie steht kurz vor einer Sepsis. Die Milz muss schnellst möglichst entfernt werden. Ob wir heute noch operieren klären wir noch, jedoch spätestens morgen. Weil die Milz stark vergrößert ist kann sie nicht endoskopisch entfernt werden, da die Gefahr besteht, dass sie platzt. Es wird eine umfangreichere Operation.“

Unsere Tochter verließ kurz darauf das Untersuchungszimmer. Sie war vollkommen gefasst. Sie war im Vertrauen, dass alles gut werden würde.

Die Operation wurde für den nächsten Morgen angesetzt.

Am Abend telefonierte ich mit zwei Freundinnen, die ebenfalls, wie ich energetisch arbeiten. Gemeinsam, jeder auf seine Weise, kreierten wir gedanklich einen guten OP-Verlauf und – hängten eine energetische Milz in das Energiefeld meiner Tochter. Diese sollte sie anschließend unterstützen.

Die Operation am folgenden Tag verlief gut.

Bei der OP entdeckte man plötzlich, dass Laura eine zweite, winzige Milz hatte, nicht einmal einen Zentimeter groß, die, weil sie unauffällig war, im Körper verblieb.

Am kommenden Morgen setzte ich mich zur Zeit der Operation hin und unterstützte das Ganze wieder gedanklich und energetisch.

Alles verlief gut und Laura war bald wieder auf den Beinen und wie immer positiv in ihrem Denken. Es blieb nur eine sehr große Narbe zurück.

Drei Jahre später, als sie mit ihrem Hund im Wald unterwegs war, stürzte sie und fiel mit dem Bauch auf einen Baumstamm. Ihr damaliger Chef, ein Internist, bestand auf eine Ultraschalluntersuchung um innere Verletzungen auszuschließen. Wie sich herausstellte waren alle Organe unversehrt, auch - die Milz. Die Milz? Ja, die Milz. Sie war wieder da! Die kleine Milz, die wir meiner Tochter ins Energiefeld gehängt hatten, ist gewachsen und hat heute eine ganz normale Größe.

Wunder geschehen täglich und wir sind ihre Schöpfer.

(Namen wurden geändert)


copyright 08/2021 by Karin Alana Cimander


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